Die Geschichte der Stadt
Die historische Altstadt von Kavala wurde auf der Halbinsel der Panagia (Jungfrau Maria) gegründet und entwickelte sich dort, wo die frühesten Spuren menschlicher Präsenz auf die Zeit 1050-700 v. Chr. zurückgehen. Die Geschichte der Stadt beginnt in der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts v. Chr., als Siedler von Paros, die mittlerweile Thasos kolonisierten, die gegenüberliegende Festlandsküste überquerten und eine neue Kolonie namens Neapolis gründeten. Etwa zur gleichen Zeit entwickelte sich eine ummauerte Siedlung im Gebiet der Kipupolis, mit dem Namen Antisara. Später, als Hafenstadt von Philippi, einer sehr mächtigen mazedonischen Kolonie, blühte die Stadt in den Zeiten der mazedonischen Herrschaft von Philipp II., Vater von Alexander dem Großen, auf. Während des Römischen Reiches entwickelte sich die Stadt zum wichtigsten Hafen der Region und zur Reisestation. Grund war, dass vor der Stadtmauer die Via Egnatia (Hauptstraße des römischen Staates, welches Dyrrachio mit Konstantinopel verband) passierte. 45 n. Chr. besuchte der Apostel Paulus auf seinem Weg nach Philippi die Stadt Kavala, wo er die erste christliche Gemeinde in Europa gründete. Im 8. Jahrhundert wurde die Stadt unter dem Namen Christupolis bekannt. Nach intensiven Erlebnissen und Kämpfen, wurde sie im Zeitalter der Kreuzzüge von den Türken (ca. 1391) erobert, welche sie vollkommen zerstörten. Es folgte eine fast hundertjährige Vereinsamung. In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts erscheint sie wieder mit dem aktuellen Namen und entwickelt sich schnell zu einer wichtigen Hafenstadt. Erst im Jahr 1864 bekommen die griechischen Bewohner die Erlaubnis des türkischen Staates und erstellen das erste Viertel Agios Ioannis (des Heiligen Johannes) außerhalb der Stadtmauern.Im 20. Jahrhundert beginnt für Kavala eine goldene Ära. Von 1903 bis 1909 beteiligen sich die griechischen Einwohner mit hoher nationaler Moral am makedonischen Freiheitskampf. Der florierende Tabakhandel und das Bevölkerungswachstum führen zur Erschaffung eines wohlhabenden Bürgertums und einer breiten Arbeiterklasse, welche sich für die Durchsetzung seiner Ansprüche in mächtigen Gewerkschaften organisierte.